Erschienen am: 08.01.2024
Fördern, Begleiten, Unterstützen
Im Altenzentrum ist die Soziale Betreuung unverzichtbar
Münster-Coerde. Backen, Gartenarbeit, Spielen, Singen, Gymnastik. So vielfältig wie die Menschen sind die Angebote der Sozialen Betreuung in den Altenzentren der Caritas Münster. „Wir möchten Menschen individuell begleiten und die Pflege unterstützen“, sagt Julia Böntrup, Ergotherapeutin im Papst-Johannes-Paul-Stift in Coerde. Grundlegender Gedanke: „Die Bedürfnisse der Bewohner und Bewohner sehen.“ Dazu gehört auch, über den eigenen Tellerrand zu schauen. „Wir pflegen Kontakte mit Kita, Schule, der Kirchengemeinde und Vereinen vor Ort.“ Mit Seelsorgerin Michaela Büth gibt es einen engen Austausch.
„Wir möchten die Menschen stärken, körperlich, geistig, seelisch und spirituell“, betont Julia Böntrup, die in einem Team mit zwei weiteren Ergotherapeutinnen und fünf Betreuungsassistentinnen arbeitet. Und da gibt es zuweilen Überschneidungen. Gerade arbeitet eine Gruppe von fünf Bewohnern mit Ergotherapeutin Paulina Tepe daran, Kästen zu bepflanzen. „Das erinnert mich an die Arbeit im Garten früher“, sagt eine Bewohnerin und hat schon die Handschuhe an. An anderer Stelle wecken Gerüche Erinnerungen. „Beim Backangebot werden alle Sinne geweckt.“
Wichtig ist den Therapeutinnen und Betreuungsassistentinnen eng mit den Pflegekräften zusammenzuarbeiten. In der Arbeit mit dementiell erkrankten Bewohner geht es beispielsweise in der Singrunde darum, verschüttete Erinnerungen wieder wachzurufen. „Wir versuchen mit unseren Angeboten immer alle anzusprechen, auch wenn wir wissen, dass wir uns bei einigen einen Korb holen. Aber steter Tropfen höhlt den Stein und zuweilen werden Bewohner dann doch neugierig“, sagt die Ergotherapeutin. Wichtig sei es dabei zu schauen, wo die Bewohner gerade stehen, um beispielsweise bei Gymnastikangeboten die Teilnehmer weder zu unter-, noch zu überfordern.
Die Mitarbeiterinnen der Sozialen Betreuung begleiten auch Menschen im Sterbeprozess. Mit einem Gespräch, Berührungen, mit Musik, einem Gebet zeigen sie: Wir sind für Dich da. „Ich erfahren, dass diese letzten Begegnungen Sterbenden viel geben, aber auch mich ganz persönlich bereichern sie“, sagt Julia Böntrup.