PRESSEMITTEILUNG   Erschienen am: 15.09.2023

Skills Lab: Pflegeschüler üben mit "Frau Müller"

Münster. Manchmal muss es beim Lernen mehr sein als der Blick ins Fachbuch. Die Pflegeschule der Caritas Münster setzt deshalb auf Unterricht in einem Skills Lab: der Arbeit mit einer „intelligenten“ Puppe. Sie kann alltägliche Pflegesituationen, aber auch Notfälle simulieren.

 

Lehrerin Katharina Bußmann gibt der Puppe eine Stimme, im Hintergrund läuft die Übertragung aus dem Skills Lab.

„Guten Morgen Frau Müller“ grüßen die Pflegeschüler Dino und Vanessa freundlich, als sie das Zimmer des Skills Lab betreten. Sie lächeln, als die Puppe im Bett freundlich erwidert. Lehrerin Katharina Bußmann leiht „Frau Müller“ ihre Stimme. Sie sitzt mit der Klasse zwei Stockwerke hö-her. Alle beobachten gespannt, was weiter passieren wird: Eine Kamera überträgt das Gesche-hen im Pflegezimmer in den Unterricht.

„Wir haben festgestellt, dass Sie eine gerötete Stelle am Gesäß haben“, erläutern die Pflege-schüler. „Frau Müller“ zeigt sich besorgt. „Ist das schlimm?“ „Wir sorgen dafür, dass Sie keine Schmerzen bekommen“, beruhigen die Schüler. „Dazu untersuchen wir Sie und werden Sie an-schließend so positionieren, dass sich ein Druckgeschwür gar nicht erst bilden kann.“ Frau Müller zeigt sich beruhigt. „Dann machen Sie mal.“

Sorgfältig mobilisieren Dino und Vanessa die Simulationspuppe auf die Seite und machen einen so genannten Drucktest. „Tatsächlich bleibt die Haut gerötet“, klären sie Frau Müller auf. Jetzt wird die Patientin sorgfältig positioniert, um die Stelle zu entlasten. „Wir kommen jetzt alle zwei Stunden wieder, um Sie umzubetten“, klären die Schüler „Frau Müller“ auf. „Kann ich auch etwas machen?“, fragt diese noch. „Bitte trinken Sie regelmäßig und ausreichend und achten Sie bei der Ernährung auf Obst und Gemüse“, raten Dino und Vanessa unter anderem, bevor sie das Pflegezimmer verlassen und sich von „Frau Müller“ verabschieden.

Anschließend geht’s für die Schüler wieder in den Klassenraum, in dem Lehrer und Mitschüler ein positives Feedback geben. Und wie war es für Dino und Vanessa? „Am Anfang waren wir schon nervös, aber in der Pflegesituation haben wir nicht mehr daran gedacht, dass wir gefilmt werden. Es ist auf jeden Fall angenehmer als direkt vor der Klasse zu pflegen“. Zwei weitere Gruppen machen sich an diesem Morgen noch auf den Weg ins Skills Lab. Dann geht es um Vital-zeichen und Blutzuckermessung sowie das Spritzen von Insulin.

Thomas Jansen, Leiter der Pflegeschule, freut sich, „dass die Schüler Feedback bekommen und annehmen“. Die praktischen Übungen an der Simulationspuppe könnten dazu beitragen, dass die späteren Fachkräfte auch in Notsituationen schnell und kompetent reagieren können. Und durch die Übertragung lernt die gesamte Klasse, was gute Pflege ausmacht.