Erschienen am: 04.11.2025

 

Pädagogischer Einstieg in die berufliche Orientierung

Jugendausbildungszentrum begleitet 4000 Schüler in der persönlichen Entwicklung



Münster. Wo liegen meine Stärken? In welche Richtung könnte ich mich beruflich orientieren? Mit wem kann ich mich darüber austauschen? Es sind Fragen wie diese von Schülern und Schülerinnen der 8. Klassen aller weiterführenden Schulen in Münster, die mit dem neuen Einstiegsinstrument (ESI) im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) beantwortet werden sollen.

 

 

 

 

 

Die pädagogischen Fachkräfte Alexander Deeters, Amelie Neugebauer und Emma Eixler-Deeters zeigen, wie die Schüler und Schülerinnen unter ihrer Begleitung berufliche Neigungen spielerisch erkunden können.

 

In Münster, Dülmen, Senden, Greven, Saerbeck und Nottuln organisiert das Jugendausbildungszentrum JAZ der Caritas Münster diese Form der beruflichen Orientierung. Dazu verbringen jährlich rund 4000 Schülerinnen und Schüler mit pädagogischen Fachkräften insgesamt sechs Stunden in Räumen der Caritas Münster. Dabei werden vier Schwerpunkte gebildet: Kaufmännisch/Verwaltung, Sozialpflegerisch, Handwerklich/Technisch und Künstlerisch/Kreativ.

Zu Beginn rauchen die Köpfe: Es geht um die Planung für einen neuen Freizeitpark. Im kaufmännischen Bereich kalkulieren die Teilnehmenden beispielsweise mit einem Budget von 1000 Euro, was für eine Losbude alles angeschafft werden muss und wie die Preise sich auf die Lose verteilen. Anschließend reflektieren die Teilnehmenden, wie sie die Aufgaben angegangen sind und welche Lösungen sie gefunden haben.

Mit diesem Instrument verändert sich die berufliche Orientierung an Schulen in Nordrhein-Westfalen grundlegend. Das ESI ersetzt die bisherige Potenzialanalyse, die auf standardisierten Tests und objektiven Ergebnissen basierte, durch einen pädagogischen Ansatz. Im Mittelpunkt stehen nun Begleitung, Selbstreflexion und individuelle Entwicklungsprozesse der Jugendlichen. Statt normierter Testergebnisse fördert das ESI die persönliche Entwicklung und den Erkenntnisgewinn durch aktive Auseinandersetzung und Feedback in der Gruppe.

Beobachtungen sollen nicht werten, sondern die Schülerinnen und Schüler stärken und unterstützen. Ziel bleibt es, junge Menschen bestmöglich auf ihrem Weg in die Berufswelt zu begleiten – jedoch mit mehr Flexibilität, Tiefe und persönlicher Relevanz.