Erschienen am: 04.06.2025

Wenn aus Minus Plus wird

Aktionswoche Schuldnerberatung macht sich für bessere Finanzbildung stark

Münster. Die Aktionswoche Schuldnerberatung vom 2. bis 6. Juni, initiiert von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), steht unter dem Motto „Beste Investition Finanzbildung – wenn aus Minus Plus wird“.

 

 

 

Gerade junge Menschen müssen frühzeitig lernen, mit  Geld umzugehen. Für Finanzbildung müssen mehr Mittel bereitgestellt werdenn, fordern Schuldnerberaterin Bernadette Huesmann und Caritas-Vorstand Sebastian Koppers.

Finanzielle Bildung sei weit mehr als der bloße Umgang mit Geld, so Bernadette Huesmann, Schuldnerberaterin der Caritas Münster „Sie ist der Schlüssel zu Eigenverantwortung, gesellschaftlicher Teilhabe und einem selbstbestimmten Leben.“ In einer zunehmend komplexen Finanzwelt sei Finanzbildung unverzichtbar, vor allem für Menschen, die mit knappen finanziellen Ressourcen zu kämpfen hätten. „Die Erfahrung in der sozialen Schuldnerberatung zeigt: Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder erneute Überschuldung verhindern. Sie eröffnet Wege, wie aus einem Minus ein Plus werden kann. Sie fördert Finanzwissen, stärkt Selbstvertrauen und Zukunftsaussichten“, so Bernadette Huesmann weiter.

Die sozialen Schuldnerberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und der Verbraucherzentralen, die in der AG SBV zusammengeschlossen sind, fordern von der Politik mehr finanzielles Engagement in der Finanzbildung. „Das ist gut investiertes Geld. Denn junge Menschen, die frühzeitig mit speziell erstellten Materialien im richtigen Umgang mit ihren Finanzen geschult werden, haben ein wesentlich geringeres Risiko, in die Verschuldungsfalle zu geraten. Auch sozialer Abstieg und damit mehr staatliche Sozialleistungen werden so verringert. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten,“ sagt Sebastian Koppers, Vorstand der Caritas Münster.

Die AG SBV fordert in der Aktionswoche, dass Schuldnerberatungsstellen als nicht interessengeleitete Akteure im Bereich der Bildung gefördert werden. So sollten beispielsweise Angebote zur finanziellen Bildung und Schuldenprävention vom Staat gefördert werden.

Schuldenprävention und die Vermittlung finanzieller Kompetenzen sollen in allen Lebensbereichen strukturell verankert werden, über die Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden. Die finanzielle Bildung sollte sich in den Lehrplänen der Schulen wiederfinden. Die Zusammenarbeit von Schulen und Schuldnerberatungsstellen sowohl bei der Fortbildung von Lehrkräften als auch bei Präventionsangeboten vor Ort sollte politisch gewollt sein und umgesetzt werden. „Niemand stellt die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Prävention durch Bildungsangebote in Frage, eine gesetzlich verankerte Finanzierung gibt es aber nicht. Wir wünschen und von der Politik, die Wichtigkeit dieses Themas zu erkennen und entsprechende Programme zu finanzieren“, sagt Sebastian Koppers.

Bei Fragen zu Ver-/Überschuldung bietet die Caritas Münster, jeden Mittwoch von 15:00-17:00 Uhr, eine offene Sprechstunde in der Josefstr. 2 an. Das Team der Schuldnerberatung unterstützt und begleitet den Prozess der Schuldenregulierung bzw. Verbraucherinsolvenz.