Erschienen am:19.12.2024

Finanziellen Überblick nie verlieren

Caritas-Schuldenprävention informiert in Schulen

Münster. Was muss ich bei einem Handy-Vertrag beachten? Wie kann ich Schulden vermeiden? Was ist ein Schufa-Eintrag? Fragen, die Schüler und Schülerinnen stellen, wenn Schuldnerberater:innen der Caritas Münster viermal im Jahr Unterricht zur Schuldenprävention gestalten.

 

Damit Mahnungen und Rechnungen junge Menschen nicht überfordern, informieren Caritas-Schuldenberater an Schulen.

Einen wichtigen Teil nehmen dabei Internet-Käufe ein, berichtet Sozialarbeiter Dr. Michael Mehlich. In einer Art Quiz werden die Schüler und Schülerinnen gefragt, ob und wie Online-Käufe zurückgegeben werden können. Ein wichtiger Aspekt ist auch über die Folgen von Ratenzahlungen, etwa über Paypal oder Klarna aufzuklären. „Ich müsst den Überblick über eure Ein- und Ausgaben behalten“, rät Mehlich den Schülern. Dies kann über das Online-Banking geschehen, oder über Apps, die ein Haushaltsbuch abbilden.

Ebenfalls für junge Menschen verlockend. Das neue Handy über einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter zu finanzieren. „Die monatliche Summe mag auf den ersten Blick überschaubar sein, aber die Beträge können sich schnell zu hohen Summen addieren und die Verträge binden in der Regel 24 Monate.“

Wenn die Rechnungen nicht bezahlt werden, Mahnungen ohne Reaktion bleiben, findet sich ein gelber Brief im Briefkasten: ein gerichtlicher Mahnbescheid. Nun drohen Pfändungen und ein Besuch vom Gerichtsvollzieher. Hinzu kommt ein negativer Schufa-Eintrag, mit dem es schwer wird neue Kredit- oder Kaufverträge abzuschließen. Auch bei der Wohnungssuche wird es dann schwierig, weil die meisten Vermieter eine Schufa-Auskunft fordern. Damit wird der Start in das Leben für junge Menschen schwer beeinträchtigt. Mehlich rät daher, sich frühzeitig Hilfe und Unterstützung zu holen, damit es nicht soweit kommt. Neben der Kontaktaufnahme zu einer Schuldnerberatung, besteht auch die Möglichkeit, sich anonym an die Caritas Online-Beratung zu wenden.

Aktuell weisen die jüngste (unter 30 Jahre) und die älteste (ab 70 Jahre) Bevölkerungsgruppe einen Zugang bei der Überschuldung auf, informiert „Creditreform“ in seinem neuesten Schuldenatlas. „Für jüngere Bürger kann die Überschuldung zu einer Spirale werden, die sich mehr und mehr aufbaut und damit zu einem lebenslangen Problem wird“, warnt die Organisation weiter. Schuldenprävention ist ein Baustein, diese Spirale erst gar nicht entstehen zu lassen.