Erschienen am:12.06.2024

Freie Träger begrüßen Neugestaltung des Bremer Platzes

Standort wird von der Szene angenommen und bietet gute Möglichkeiten der Hilfe

Münster. Die freien Träger der Sozialarbeit am Bremer Platz begrüßen die Neugestaltung der Nordfläche des Bremer Platzes für die Szene in Münster. Seit gut fünf Jahren haben Bahnhofsmission, Bischof-Hermann-Stiftung, Caritas Münster, Indro e.V., der SKF und weitere Träger mit Szenebezug zusammen mit Vertreter:innen der Stadt an der Neugestaltung des Bremer Platzes und insbesondere der Nordseite inhaltlich und konzeptionell mitgewirkt.

Ines Hemker (Caritas), Marion Böing (SKF), Stefan Engemann (Indro), Claudio Peloso (Bischof-Hermann-Stiftung) und Jana Höll (Bahnhofsmission) als Vertreter:innen der Freien Träger am Bremer Platz sehen es als großen Vorteil, dass sie dort gute Möglichkeiten haben, suchterkrankte und wohnungslose Menschen zu unterstützen.

„Ziel war es, den suchterkrankten Menschen gemäß dem Ratsbeschluss auch nach dem Umbau einen Raum anzubieten, der von ihnen angenommen wird“, sagt Ines Hemker, Bereichsleitung Wohnen der Caritas Münster.

„Für uns ist es wichtig, dass wir die Menschen, von denen ein Teil auch wohnungslos ist, mit unseren Diensten und Einrichtungen rund um den Bahnhof gut erreichen können und die Szene sich nicht auf verschiedene Standorte sowie in Kellereingänge, Spielplätze und Hinterhöfe verteilt“, hebt Marion Böing, Leitung der Wohnungslosenhilfe des SKF, hervor. Die Bauphase habe gezeigt, dass die Szene nicht verschwindet, sondern andere Plätze aufsucht, an denen sie nur schwer erreicht werden kann.

Einig sind sich die Freien Träger, dass Hilfe und Unterstützung für die Menschen am Bremer Platz eine Aufgabe für die gesamte Stadtgesellschaft ist. „Wir, die gesamte Stadtgesellschaft aber und im Besonderen die Soziale Arbeit, dürfen die Augen nicht vor den Problemen und Herausforderungen verschließen. Besondere Herausforderungen sind hier insbesondere der veränderte Drogenkonsum, die weitere Verdichtung urbaner Rückzugsorte sowie der angespannte Wohnungsmarkt“, betont Claudio Peloso von der Bischof-Hermann-Stiftung. Es dürfe am Platz nicht zu verschärfter Verelendung kommen, die Menschen müssen niedrigschwellige Zugänge zur Gesundheitsversorgung erhalten, auch hierbei sei Soziale Arbeit hilfreich.

„Wohnungsnot in einer wachsenden Stadt und eine Szene mit verändertem Drogenkonsum fordern die sozialen Institutionen heraus. Wir reagieren darauf, indem wir uns mit unseren Hilfsangeboten gut vernetzen und unsere Konzepte der Sozialen Arbeit immer wieder neu anpassen“, sagt Stefan Engemann von Indro e.V. Dabei gehe es unter anderem darum, die Handlungsmöglichkeiten der benachteiligten Menschen zu erweitern und ihre Selbstständigkeit zu fördern, betont Jana Höll, Leiterin der Bahnhofsmission.

Drogenkonsumierende Menschen gibt es mit und ohne Sozialarbeit, sowie mit und ohne Bremer Platz. Doch durch sozialarbeiterische Konzepte soll den Problemen im Gesamten sowie im Einzelfall begegnet werden. Die Angebote müssen daher stetig erweitert und angepasst werden.

Während der offiziellen Eröffnung des Bremer Platzes am 2. Juli 2024 sind die freien Träger mit einem eigenen Stand auf dem Bremer Platz vertreten. „Wir bieten dort, und auch schon vorher, das offene Gespräch an – gerne auch in der kritischen Auseinandersetzung.“, heißt es abschließend in der gemeinsamen Pressemitteilung der freien Träger.