Erschienen am:06.12.2024
"Ich bin für Dich da, höre Dir zu!
Wie Seelsorgerin Michaela Büth Menschen in Altenzentren begegnet
Münster. „Menschen sollen in Würde alt werden und sterben können.“ Ein einfacher Satz aus dem Leitbild der Caritas-Altenhilfe. Doch wie kann er gelebt werden? „Dazu gehört jeden Menschen in seiner Individualität zu sehen und die Menschen spirituell nicht alleine zu lassen“, sagt Seelsorgerin Michaela Büth. „Wer andere halten will, braucht eine Haltung“, betont die Mitarbeiterin des Bistums Münster, die in den Altenzentren der Caritas Münster für Bewohner, Angehörige und Mitarbeitende da ist.
Das bedeutet wahrzunehmen, dass es spirituellen Schmerz gibt und ihn in der ganzheitlichen Pflege zu berücksichtigen. „Für mich besteht meine Haltung vor allem darin, dem Anderen zuzuhören.“
Der Arbeitsalltag der Seelsorgerin, die auch ausgebildete Krankenpflegerin ist, wird geprägt durch Begegnungen, aus denen sich Beziehungen ergeben können. „Ich habe Kontakt zu Menschen, die traurig und oft auch allein sind. „Ihnen signalisiere ich: Ich bin für Dich da.“ Dabei könne es um Trost gehen, vor allem aber darum, seelischen Schmerz mitzutragen, ihn gemeinsam auszuhalten. „Du bist wichtig. Du gehörst dazu.“ Diese Botschaften vermittelt Michaela Büth immer wieder und weiß gleichzeitig: „Die Menschen sind Experten für sich selbst. Ich nehme bei Bewohnern und Bewohnerinnen viel Geist wahr: Gerade auch dort, wo der Verstand durch eine dementielle Veränderung eingeschränkt ist.“
Michaela Büth ist froh, in den Altenzentren der Caritas Münster Menschen zu haben, die ebenfalls spirituellen Schmerz wahrnehmen. Ihr geht es bei der Zusammenarbeit mit haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden darum, ein seelsorgliches Netz zu knüpfen, das Menschen trägt. „Bei Bedarf unterstütze ich, bin gesprächsbereit und begleite die Kolleginnen und Kollegen, die ja selbst besonderen seelischen Belastungen ausgesetzt seien.
„Ich bin für alle Menschen da, unabhängig von ihrer Konfession“, betont Michaela Büth, der es ein Anliegen ist, dass auch Menschen anderer Religionen Angebote erhalten. Als christliche Seelsorgerin wirkt sie beispielsweise bei Gottesdiensten, Segensfeiern und bei den Festen im Kirchenjahr mit. „Sie sind wichtig für viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner, vermitteln sie doch Geborgenheit, Trost und Hoffnung.“