Erschienen am:13.12.2024

Wege aus der Wohnungslosigkeit

Wie Peter Kleemann es geschafft hat / Was es dazu in Münster braucht

Münster. Für Peter Kleemann ging es ganz schnell: „Vor zwölf Jahren hat mich meine Ex-Freundin aus der Wohnung geworfen.“ Ein Ereignis, das jeden treffen kann. Jahre auf der Straße schließen sich an. „Ich hatte Probleme.“, räumt Peter K. ein. Vor sieben Jahren zieht er in eine Unterkunft der Caritas Münster an der Ewaldistraße. „Dort konnte ich mich wieder stabilisieren und mich um meine Probleme kümmern. Alles wieder geradebiegen.“

 

Ines Hemker im Gespräch mit Peter Kleemann.

Der neue Bewohner wird schnell geschätzt, lebt sich gut ein und hat viele Aufgaben im Haus übernommen. „Jeder hat hier einen festen Ansprechpartner oder eine feste Ansprechpartnerin mit dem/der er oder sie zusammenarbeitet“, sagt Ines Hemker, die den Bereich Wohnen bei der Caritas leitet. „Dabei geht es um Fragen wie: Wie kann ich gesundheitlich wieder auf die Beine kommen? Was sind die nächsten Schritte? Und: Wo finde ich eine Wohnung? denn: „Ich hatte wieder ein Zuhause, aber der Wunsch nach eigenen Räumen war immer da“, erzählt Peter Kleemann. 

Ines Hemker und ihr Team verstehen diesen Wunsch nur zu gut. „Wir fragen unsere Bewohner und Bewohnerinnen aber auch: „Was brauche ich dafür um gut alleine in einer Wohnung zurechtzukommen?“ Manchmal gebe es dann den Rat lieber noch ein Jahr zu warten, damit der Neustart auch gelingt. „Wir unterstützen, geben aber auch eine ehrliche Einschätzung.“ Peter Kleemann stimmt zu. „Keiner hat etwas davon nach einem halben Jahr wieder vor der Tür zu stehen.“

Doch der 65jährige hat seinen Wunsch verwirklicht und lebt jetzt seit längerer Zeit wieder in einer eigenen Wohnung. Dabei hat der sich bewusst dafür entschieden, den Kontakt zu den Sozialarbeiter: innen der Caritas Münster weiter zu halten.

Was braucht es in Münster, um mehr Erfolgsgeschichten wie die von Peter Kleemann erzählen zu können? Ines Hemker hat eine klare Meinung dazu: „In Münster gibt es ein gutes sozialarbeiterisches Netz aber Wohnraum für die Zielgruppe fehlt. 2097 – so viele Menschen waren am 31. Januar 2024 in Münster wohnungslos.

Die Akteure der Wohnungslosenhilfe sagen: Diese Zahl muss kleiner werden. Dafür wird an neuen Konzepten gearbeitet. Ines Hemker sagt aber auch. Wir brauchen auch eine Haltung in der Stadtgesellschaft, die Menschen wieder eine Chance gibt. Aus diesem Grund bietet die Caritas Vermietern und Vermieterinnen an, diese zu begleiten, wenn Sie Klienten und Klientinnen der Wohnungsnotfallhilfe einen Mietvertrag anbieten. Es gibt bereits viele gute Kooperationen mit Vermieter:innen „Wir helfen beim gesamten Prozess von der Mieterauswahl über die Vorab-Zusicherung von Miete und Kaution und bleiben auch nach dem Einzug an Bord, neben den Sozialarbeiter: innen arbeitet mittlerweile auch ein Immobilienkaufmann im Team“, sagt Ines Hemker. Gesucht werden Wohnungen in allen Größen und Stadtteilen, insbesondere aber Wohnungen bis 50qm und Wohnungen für Familien mit drei und mehr Kindern. „Mir ist klar, dass es Zweifel und Fragen gibt“, sagt die Caritas-Mitarbeiterin: Lassen Sie uns darüber reden – ganz unverbindlich und im Vertrauen.“

Interessierte Vermieterinnen und Vermieter können sich an Ines Hemker wenden

Telefon 0251-65168 E-Mail: ines.hemker@caritas-ms.de