Erschienen am:10.12.2024
Aus für die Jugendwerkstatt
Angebot des JAZ für benachteiligte Jugendliche fällt weg
Münster. Ein Angebot für sozial benachteiligte Jugendliche steht durch Kürzungsplänevor dem Aus – sofern sich der Rat am 11. Dezember nicht anders entscheidet. Auf der Kippe steht die Jugendwerkstatt, in der die Teilnehmenden sozialpädagogisch, wie auch in vier Werkstätten gefördert werden. Die jungen Menschen finden wegen besonderer psychischer und sozialer Probleme keinen Zugang zum Arbeitsmarkt, haben in der Regel keinen Schulabschluss. Das Angebot soll ihnen Perspektiven ermöglichen und sie an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt heranführen.
Das Jugendausbildungszentrum JAZ der Caritas Münster hatte einen Etat-Antrag zur Unterstützung der Jugendwerkstatt in Höhe von 127.856 Euro gestellt. Im Schulausschuss ist dieser Etatantrag – in voller Höhe -nicht aufgegriffen worden. Die Caritas weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass damit die Jugendwerkstatt zum 31.12.2024 geschlossen werden müsse. Dabei sehe der Gesetzgeber eine Förderung für diese Jugendlichen vor. Falle die Jugendwerkstatt weg, müssten alternative Angebote geschaffen werden, die ebenfalls Kosten verursachen würden. „Gute Förderstrukturen werden unwiederbringlich zerschlagen“, so Caritas-Vorstand Thomas Schlickum.
Betroffen von der Schließung des Angebots sind neben den jugendlichen Maßnahmeteilnehmenden auch sechs Mitarbeitende des JAZ aus den Bereichen sozialpädagogische Betreuung und Werkanleitung.
Gleichzeitig weist die Caritas darauf hin, dass die Landesförderung für die Jugendwerkstatt in Höhe von 165.000 Euro wegfällt, wenn der kommunale Zuschuss für den Betrieb nicht ausreichend ist. „Wir haben keine Möglichkeit, das Projekt zu retten und die Landesförderung zu erhalten, wenn der Rat der Empfehlung des Schulausschusses folgt“, betont Thomas Schlickum. An der Finanzierung beteiligt sich auch der Bund, diese Mittel werden über das Jobcenter vergeben.
„Nach mehr als 25 Jahren steht die Zusammenarbeit mit Schulamt und Jobcenter für dieses Projekt vor dem Aus und dies ohne jedwedes Gespräch oder Signale aus der Politik im Vorfeld.“ Auch weiteren Angeboten für benachteiligte Jugendliche in Münster drohe das Aus, so Thomas Schlickum abschließend.