Erschienen am:20.09.2024

Soziale Angebote durch Kürzungspläne bedroht

Delegiertenversammmlung / Wahlen

Münster „Wichtige soziale Angebote der Caritas in Münster sind von Kürzungen bedroht. Gleichzeitig benötigen immer mehr Menschen Hilfe und Unterstützung.“ Dies war die zentrale Botschaft, die die Caritas-Vorstände Sebastian Koppers und Thomas Schlickum Donnerstagabend auf der Delegiertenversammlung des Wohlfahrtsverbandes vermittelten.

Vorstand und neu gewählter Caritasrat: Vorstand Sebastian Koppers, Stadtdechant Ulrich Messing, Prof. Dr. Christopher Beermann, Dr. Yvonne von Wulfen, Dyah Barianti Stroetmann, Dr. Jan Deitmer, Teresa Küppers, Christoph Walter und Vorstand Thomas Schlickum (von links).

Die Herausforderungen in Münster sind groß: Eltern finden keinen Kita-Platz. Es gibt zu wenig stationäre Plätze für Pflegebedürftige. 2097 Wohnungslose brauchen ein Dach über dem Kopf. Migranten benötigen Beratung. Benachteiligte Jugendliche Unterstützung, um den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen. „Wir kämpfen mit Gesprächen, Verhandlungen und Demonstrationen dafür, dass Betroffene verlässliche soziale Angebote erhalten“, erläuterten die Vorstände den Vertretern und Vertreterinnen aus Kirchengemeinden und katholischen sozialen Trägern. „Der Verlust einer stabilen sozialen Infrastruktur hat enorme Konsequenzen für die Schwächsten in unserer Gesellschaft und deren Zusammenhalt.“

Weitere Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel: „Wir haben für die Langzeitpflege in Münster zu wenig Plätze. Aber kein Träger kann derzeit das Risiko eingehen, zu bauen und anschließend kein Personal zu finden“, berichteten die Vorstände. Die Caritas Münster hat deshalb zahlreiche Initiativen ergriffen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu profilieren. „Mit Erfolg“, so Thomas Schlickum: „Von den eigenen Mitarbeitenden sind wir bei der Umfrage „Great Place to work“ als exzellent bewertet worden und zählen in der Branche bundesweit nach dieser Auswertung zu den Top Arbeitgebern in der Sozialbranche.“

Neuen Bedürfnissen hat sich die Caritas Münster Anfang 2023 mit dem Aufbau einer eigenen Abteilung zur Jugendhilfe in der Schule gestellt, informiert der Wohlfahrtsverband in einer Pressemitteilung „Inzwischen sind wir an neun Schulen mit über 200 Mitarbeitenden aktiv“, erläuterte Sebastian Koppers. Denn die Bildungseinrichtungen sind inzwischen nicht nur Lern,- sondern auch Lebensort für die Kinder und Jugendlichen.

Insgesamt arbeiten bei der Caritas Münster im Gesundheits, Sozial- und Bildungswesen 1000 Mitarbeitende. Darüber hinaus engagieren sich rund 1350 Ehrenamtliche in den 40 Diensten und Einrichtungen.

Ehrenamtlich arbeiten auch die Mitglieder des Caritasrates, dem Aufsichtsgremium des Wohlfahrtsverbandes. Die Delegierten wählten Prof. Dr. Christopher Beermann, Dr. Jan Deitmer, Stadtdechant Ulrich Messing, Dyah Barianti Stroetmann sowie Dr. Yvonne von Wulfen. Kooptierte Mitglieder sind Teresa Küppers und Christoph Walter. Den Mitarbeitenden der Caritas Münster dankte die Vorsitzende Dyah Barianti Stroetmann für deren engagierten Einsatz für Menschen in Not.